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Gemälde von Bruno Croatto
Porträt einer jungen Frau mit rotem Umhang, 1928
Öl auf Holz. Signatur, Datum und Ort Rom oben rechts. Bruno Croatto, ein Künstler aus Triest, gilt als Meister des Magischen Realismus. Sein künstlerisches Schaffen, insbesondere nach den 1920er Jahren, orientiert sich an einer Porträtmalerei, die sich an den großen Meistern des italienischen Quattrocento (insbesondere Antonello da Messina) orientiert. Dabei bleibt er der antiken Tradition in Sprache und Technik treu, wählt aber eine moderne Sprache in der Umgebung, in der Kleidung und manchmal in der Kühnheit oder umgekehrt im Hochmut seiner Modelle. Die Klarheit der Zeichen, die Schärfe der Farben, die plastische Kraft der Objekte bringen Croatto zu einem reinen und raffinierten Naturalismus, einer akribischen Aufmerksamkeit für die realen Daten. Im Einklang mit dem charakteristischen Geschmack seiner sehr raffinierten Stillleben, in denen Blumen, Vasen und orientalische Objekte oder oft auch kostbares Murano-Glas (sehr beliebt beim Bürgertum der 1930er Jahre) erscheinen, sind auch seine Frauenporträts von raffinierten Elementen, Abend- oder Tageskleidern, Seide, Juwelen und modischen Frisuren geprägt. Sie sind sowohl in Innenräumen als auch vor einem Landschaftshintergrund gemalt, oft durch ein dunkles Gewand nach dem Vorbild der venezianischen Renaissance von der menschlichen Figur getrennt. Auch in diesem Frauenporträt lehnt die junge Frau an der Säule einer Loggia mit Blick auf eine römische Landschaft an der Via Appia, in der das Mausoleum der Cecilia Metella zu erkennen ist. Das hier dargestellte Modell erscheint in vielen anderen Werken Croattos, und auch die Präsenz eines einhüllenden Kleidungsstücks, eines Fransenschals, eines Umhangs oder einer Stola, oft leuchtend rot, ist in seinen Porträts immer wieder zu finden. Das Werk wird in einem zeitgenössischen Rahmen präsentiert.